Essen in der Pandemie: „Support your local“ oder selbst kochen?

7. Dezember 2020

Wer im Homeoffice feststeckt, hat die Wahl: Kekse am Laptop, Lieferservice, Fertigpizza oder selbst kochen. Verändert die Corona-Krise tatsächlich wie und was wir essen?

Das Else-Kröner-Fresenius-Zentrum für Ernährungsmedizin ist dieser Frage genauer auf den Grund gegangen und hat in der Forsa-Studie Lebensstil und Ernährung in Corona-Zeiten untersucht, inwieweit sich das Essverhalten deutscher Familien während der Pandemie verändert hat.

Befragt wurden 1.000 Familien mit mindestens einem Kind unter 14 Jahren. Knapp zwei Drittel der Befragten arbeiten seit der Krise komplett oder teilweise im Homeoffice, was unmittelbaren Einfluss auf unser Essverhalten habe.

Überraschenderweise gaben 14 Prozent der Befragten an, sich während der Pandemie gesünder zu ernähren, wohingegen nur 7 Prozent mitteilten, die Ernährung sei schlechter geworden. Festgestellt wurde dabei allerdings, dass die gesündere Ernährung von der Möglichkeit zum Homeoffice sowie Bildung und Einkommen abhängig ist. 20 Prozent der im Homeoffice Tätigen gaben an, sich besser zu ernähren, wohingegen dies nur 8 Prozent der nicht im Homeoffice Arbeitenden bestätigten. 79 Prozent sind der Meinung, sich genauso gesund wie vor der Pandemie zu ernähren.

Essen bestellt oder abgeholt wurde nur unwesentlich häufiger als zuvor, während Kochen in den eigenen vier Wänden deutlich an Popularität gewann. So gaben 30 Prozent der Befragten an, häufiger selbst zu kochen als vor der Krise – Arbeiter aus dem Homeoffice ganz vorn dabei!


Ist das jetzt gut oder schlecht?
Teils, teils. Ganze 27 Prozent der Eltern gaben an, während der Pandemie zugenommen zu haben, was hauptsächlich auf mangelnde Bewegung zurückzuführen sei. „Ein Erwachsener verbrenne dadurch derzeit im Durchschnitt bis zu 400 Kilokalorien weniger am Tag,” warnt die Ernährungswissenschaftlerin Jennifer Aubert gegenüber tagesschau.de.

Aber auch emotionale Gründe spielen hierbei eine Rolle: Traurigkeit, Sorgen oder auch Stress und Langeweile lassen viele Menschen zum Essen greifen. Genuss macht nun mal glücklich, wenn auch nur temporär.

Also einfach weniger essen?
Leichter gesagt als getan! Ratsam ist es jedenfalls, seine eigenen Essgewohnheiten einmal zu durchleuchten. Dabei kann ein einfacher Wochenplan hilfreich sein, in dem man festhält was und zu welchen Zeiten man isst.


Und was ist mit Alkohol?
Weitere Umfragen ergaben, dass sich bei 37 Prozent der Deutschen der Alkoholkonsum seit Beginn der Corona-Krise erhöht hat. Gefährlich könne es laut Psychologen werden, wenn der Alkohol zur Stressbewältigung genutzt wird. Das liegt derzeit aber nahe, da andere Bewältigungsmechanismen wie Sport oder gemeinsame Aktivitäten mit Freunden, Familie und Bekannten wegfallen.

Fazit:

Wie in allen Bereichen des Lebens lässt sich also festhalten: Es muss ein Gleichgewicht geben! Mal über die Stränge schlagen, zu viel Fastfood zu konsumieren oder sich zu wenig zu bewegen bringt uns nicht sofort um – es darf eben nur nicht zur Gewohnheit und Normalität werden. 

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