11. September 2020
Wer kann ein Produkt oder eine Leistung besser beurteilen als der Kunde? Als Unternehmer sieht man das eigene Portfolio viel zu oft durch die Firmenbrille – oft zu Ungunsten der eigenen Leistung. Doch der Endverbraucher kann die beste Einschätzung abgeben, denn es sind seine Erwartungen, die Sie erfüllen müssen!
Mit einer starken und gesunden Community können Sie das Angebot für Ihre Zielgruppe optimieren und Kunden langfristig binden.
Ganz gleich, ob die Erwartungen erfüllt werden oder nicht: Die Meinung des Kunden ist ein wertvoller Innovationstreibstoff, um den sich jedes Unternehmen bemühen sollte. Viele namhafte Firmen haben daher Communitys ins Leben gerufen, um zum einen die Markentreue zu stärken und zum anderen, um sich stets direkt an der Messlatte der Kunden auszurichten.
Zum Begriff ‚Community‘ existieren widersprüchliche Definitionen. Für viele sind schon die Empfänger eines Newsletter oder Follower auf Social-Media-Kanälen eine Community. Doch eine Community definiert sich nicht durch den Austausch von Business to Consumer, sondern durch den Austausch von Consumer to Consumer. Die Mitglieder einer Community finden sich nicht in passiv-aggressiven Kommentarspalten eines Facebook-Posts, sondern in einem konstruktiven und interessenbasierten Rahmen zum gegenseitigen Erfahrungsaustausch.
Fakt ist aber auch: Communities entstehen nicht automatisch. Zwar kann jeder kleine Freiberufler und jedes Unternehmen eine Community haben, aber der Weg dorthin ist mit Zeit, Aufwand und Strategie verbunden. Mit einer guten Strategie können auch Sie Ihr Business mit den positiven Effekten einer gesunden Community pushen.
In einer erfolgreichen Community stehen nicht das Produkt, sondern der Mehrwert und der Support für die Mitglieder im Vordergrund. In dem Sie sich aktiv mit der Zielgruppe auseinandersetzen und sich um sie bemühen, lernen Sie die Menschen hinter den Kunden wirklich kennen, mit all Ihren Bedürfnissen, Befürchtungen und Hoffnungen.
Diese emotionale Nähe hält wichtige Informationen für Sie bereit, die Sie in die Verbesserung Ihres Produkts oder Services einfließen lassen können. Viele internationale Konzerne machen es vor und profitieren von einer gesunden Community, bei der die Anwender im Fokus stehen.
Der Porsche Advisors Club ist eine exklusive Gemeinschaft, für deren Mitgliedschaft man mindestens Bestandskunde sein muss. Die Mitgliedschaft bringt unter anderem das Privileg mit sich, Verbesserungsvorschläge und Ideen über die ‚Ideenschmiede‘ direkt an Porsche zu richten. Zudem ermöglicht Porsche den Erfahrungsaustausch zwischen den Mitgliedern und bietet mit exklusiven Informationen einen Mehrwert für die Community.
Die Bauer Media Group setzt auf die Macht der Differenzierung: Jede Medienmarke besitzt ihre eigene Community. So finden sich bei lecker.de die kulinarisch versierten Leser*innen, wunderweib.de bedient ausschließlich Interessen der Frauen und bravo.de ist an ein junges Publikum gerichtet.
Der Sportartikel-Hersteller Nike hat mit der Nike+ Run Club App eine Plattform geschaffen, auf dem sich die Läufer und Anwender von Nike-Produkten untereinander austauschen, aber auch mit dem Unternehmen in den Dialog treten können. Neben Informationen zum korrekten Training und Tipps zur Risikoverminderung, kann jedes Mitglied nicht nur den eigenen Trainingsverlauf einsehen, sondern sich auch mit anderen Usern vergleichen. Das motiviert, führt zum Austausch zwischen den Anwendern und vor allem aus diesen Interaktionen leitet Nike wertvolle Impulse ab, um das Unternehmen und die Produkte weiterzuentwickeln.
Käufer einer Harley Davidson sind keine Käufer – sie sind Fans. Bernhard Gneithin, der ehemalige Marketing Director der Harley Davidson GmbH, erklärt dieses Phänomen wie folgt: „Wir verkaufen einen Lebensstil – das Motorrad gibt es gratis dazu.“ Mit 300.000 Mitgliedern ist die H.O.G. weltweit der größte unternehmenseigene Motorradclub. Das Prinzip ist simpel: Ein Motorrad ist primär kein Fortbewegungsmittel, sondern ein Hobby, weswegen beispielsweise Motorrad-Touren mit der Community organisiert werden. Um die Zugehörigkeit auszudrücken und sich anderen Community-Mitgliedern gegenüber zu öffnen, gibt es die berühmten Patches für die Biker-Kutte.
Vor allem während Corona zeigt sich, wie verletzlich die Kunst-Branche ist. Doch schon vorher ist es gängige Praxis geworden, dass sich Künstler jedweder Ausprägung mit Crowdfunding-Projekten zusätzliche Unterstützung ihrer Fans und Rezipienten sichern. Doch der Vorteil liegt nicht nur im finanziellen Aspekt: Im Gegenzug erhalten die Unterstützer exklusive Zusatzinhalte, Informationen, Rabatte oder bekommen neue Werke noch vor der offiziellen Veröffentlichung zu sehen oder zu hören. Das schafft wiederum eine starke emotionale Verbindung zwischen Künstler und ‚Kunde‘, die sich vor allem durch Loyalität auszeichnet. Diese Loyalität hilft den Künstlern durch diese schwere Zeit.
Anhand der Beispiele aus der Praxis zeigt sich, dass eine Community immer einen Mehrwert für die Mitglieder darstellen muss. Das kann ein Gefühl von Exklusivität, das Einbringen von Ideen oder der themenspezifische Support sein. Wenn Sie das schaffen, kann eine gesunde Community Ihr Unternehmen noch näher an der Zielgruppe arbeiten und erfolgreich werden lassen. Die Vorteile haben wir hier nochmal für Sie zusammengefasst:
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