Design

17. Dezember 2021

Design meint den Prozess oder das Ergebnis von Gestaltung. Man versteht darunter also neben dem Prozess auch noch die physische Form eines Produktes – zum Beispiel die Form, Größe, Farbe oder das Material. Der Duden definiert Design folgendermaßen: “Formgerechte und funktionale Gestaltgebung sowie die so erzielte Form eines Gebrauchsgegenstandes”. Man kann also sagen, dass sich Design am Zweck der Sachen der Funktionalität und den Bedürfnissen des Menschen orientiert. Oft sehen wir nur das Endergebnis – nicht den Prozess hinter einer Sache. Hinter jedem Gegenstand, Gebäude oder vermeintlich unbedeutenden Dingen steht allerdings immer die Phase, in dem das Objekt gestaltet wird.

Design kann man in unterschiedliche Kategorien einteilen. Es gibt unteranderem:

Grafikdesign

(z.B. Werbung, Öffentlichkeitsarbeit, Lernmittel, Leit- und Orientierungssysteme)

Handwerkliches Design

(Schreiner, Töpfer, Schneider, Schmied)

Industrielles Design

(ästhetischer Bereich: z.B. Glas, Keramik, Kleidung, Textilien, Schmuck)

(technischer Bereich: z.B. Maschinen, Arbeitsgräte, Haushaltsgeräte, Fahrzeuge, Transortmittel)

(baulicher Bereich: z.B. Bauelemente und -systeme, Raumelemente, Möbel …)

Auch der Begriff des Designers findet sicher in jeder Branche wieder, wie zum Beispiel: Modedesigner, Grafik- / Mediendesigner, Industriedesigner, Schmuckdesigner.

Sprechen wir im Bereich der Werbung von Design, so meint dies eine Form der visuellen Kommunikation. In diesem Umfeld geht es dabei um die Übermittlung von Werbebotschaften, die visuell wahrgenommen werden sollen.

Ein erfahrener Medien- und Grafikdesigner weiß, wie man die zu übermittelnde Botschaft optisch verpacken muss, um den Fokus des Auges nach seinen Absichten zu lenken.

Ähnlich wie im Handwerk, gibt es im Design eine eigene Werkzeugkiste, die aus Regeln und Gesetzen des Designs besteht. Diese wurden im Laufe der Zeit mit dem Wissen über die menschliche Wahrnehmung entwickelt und immer wieder angepasst.

Ein guter Designer versteht es, diese Gesetze und Vorlagen zu seinen Gunsten zu nutzen oder eben genau diese zu brechen, um Aufmerksamkeit zu erregen, indem er mit der Wahrnehmung des Betrachters spielt.

Das was das Auge sieht, ist nicht immer das, was der Mensch wahrnimmt. Wir sehen auf einem Bild zum Beispiel Bewegung und Dynamik, obwohl dies auf einer 2D-Grafik nicht möglich ist, sowie die Wahrnehmung von Umfeld und Objekt in Relation zueinander.  Hierfür gibt es eine Vielzahl an Gestaltungsgesetzen, die dies simulieren.

Zu diesen Gesetzen zählen zum Beispiel:

  • Gesetz der Figur-Grund-Trennung
  • Gesetz der Nähe
  • Gesetz der Ähnlichkeit / Gleichheit
  • Gesetz der Prägnanz
  • Gesetz der Geschlossenheit
  • Gesetz der Kontinuität
  • Gesetz des gemeinsamen Schicksals
  • Gesetz der Erfahrung
  • Gesetz der Symmetrie
  • Gesetz der Konstanz

Neben diesen Gesetzen benötigt man auch das Wissen, welche Wirkung die Typografie und Farbe auf den Menschen haben.

Die Typografie gilt heute vorrangig als Gestaltungsprozess, der mit Schrift, Bildern, Linien, Flächen und typografischem Raum angewendet wird. Ziel der Topografie ist oft, eine optimale Lesbarkeit zu erzielen.

Typografie wird oft unterteilt in Mikrotypografie und Makrotypografie:

  • Mikrotypografie: beschäftigt sich mit den Grundregeln für die schrift- oder textbezogenen Einheiten (Buchstaben, Wörter, Zeilen, Abstände, Seiten)
  • Makrotypografie: bezieht sich auf den Gesamteindruck einer Drucksache oder Produktes (Seitenformat, Satzspiegel, Gliederung von Seite und Text oder auch beispielsweise die Papierwahl)

Um einen kurzen Einblick in die Lesbarkeit von Schriften zu geben, geben wir euch jetzt kleine Beispiele:

Antiquaschriften (Buchstaben mit Serifen) wie zum Beispiel die Times oder Garamond sind für Mengentexte gut geeignet. Ihre Serifen stellen ein verbindendes Element dar, um den Leser die Silben und Wortbilder optisch gut zu erschließen.

Serifenlose Linear-Antiqua-Schriften sind für lange Textblöcke nicht zu empfehlen. Ihr Charakter und ihre Wirkung ist zwar leichter und moderner, jedoch ist die Lesbarkeit deutlich reduzierter als bei einer Serifenschrift. Die Lesbarkeit serifenloser Schriften wird verbessert, wenn die Grundformen der Antiquaschriften Grundlage der Buchstabenform ist wie dies z.B. für die Schriften Gill oder Univers der Fall ist.

Die Satzarten sind ebenso wichtig wie die gewählte Schriftart. Die sogenannten Satzarten sind Möglichkeiten, wir ein Text bündig gesetzt werden kann. Die Art des Satzes beeinflusst dabei auch immer die Anmutung und die Lesbarkeit des Textes. Folgende Satzarten gibt es:

Blocksatz: Hier sind alle Zeilen gleich lang durch Veränderung der Wortabstände. Dieser wird oft beim Satz von Büchern, Zeitungen und Zeitschriften verwendet, da er dieser es ermöglicht viele Informationen auf geringem Platz unterzubringen.

Linksbündiger Flattersatz: Dieser wird für ansprechende, ästhetisch anmutende und gut lesbare Drucksachen verwendet. Er ist auf Internetseiten Standardsatz, da dort Blocksatz in guter Qualität schwer realisierbar ist.

Rechtsbündiger Flattersatz: Dieser findet sich bei Randbemerkungen (Marginalien). Bildunterschriften und Tabellen. Er besitzt eine schlechte Lesbarkeit, da er nicht unseren Lesegewohnheiten entspricht.

Mittelachsensatz: Diesen findet man bei lyrischen Gedichten, Headlines, Plakaten, Buchtiteln, bei Urkunden oder anderen Dokumenten. Mittelachsensatz erfordert eine gute Orientierung am Inhalt, damit der Sinneszusammenhang des Textes vom Leser leicht erfasst werden kann. Satzachse ist die Mitte und die Zeilen flattern rhythmisch. Die Zeilenfolge ist zum Beispiel kurz, lang, mittel, kurz. Eine Orientierung für den Satz der Zeilenfolge kann der Inhalt und der jeweilige Zusammenhang sein. Trennungen sind hier nicht zulässig.

Nicht nur die Schrift- und die Satzart ist im Design wichtig, sondern auch die Farbe.

Der unmittelbare Zusammenhang von Farbe und assoziierten Eigenschaften von Dingen begleitet uns im Leben ständig bei der Beobachtung unserer Umwelt. Wenn wir im grünblauen Meer schwimmen gehen, fühlen wir uns wohl. Wäre das Wasser orangerot, wären wir wohl gar nicht erst baden gegangen. Genauso würde uns eine blaue Sonne Angst machen. Farben rufen bei allen Menschen nahezu gleiche Assoziationen hervor – eine Tatsache, die in der Gestaltung genutzt wird. Denn eines der Ziele des Designs ist, bestimmte emotionale Reaktionen herbeizuführen.

Farben kann man verschiedene Adjektive oder Eigenschaften zuordnen. Diese verwendet man dann in der Gestaltung als bewusstes Gestaltungsmittel:

  • Rot: aktiv, Kraft, warm, gefährlich, leidenschaftlich, Liebe, Hass, Verbot, die Farbe der Könige
  • Orange: herzhaft, leuchtend, reif, warm, lebendig, herbstlich, aufdringlich, jugendlich
  • Gelb: sonnig, strahlend, klar, bewegt, Licht, gute Laune, Weite, Aufmerksamkeitserregend, Neugier, Geiz
  • Grün: ausgleichend, besänftigend, nervenstärkend, Regeneration und Zufriedenheit
  • Reinblau: passiv, kalt, nass, fern, Sehnsucht, sauber, ruhig
  • Dunkelblau: fest, tief
  • Violett: wirkt dämpfend, fördert Schlafbereitschaft, Verwandlung, Meditation, die Farbe der Heiligen

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