11. Juli 2017
Mit der documenta 14, die vom 10. Juni bis 17. September 2017 in Kassel residiert, findet die weltweit bedeutendste Ausstellung zeitgenössischer Kunst statt. Einmalig diesmal, dass mit Athen ein zweiter, konzeptuell gleichberechtigter Standort gewählt wurde. Hier findet das künstlerische Spektakel vom 08. April bis 16. Juli 2017 statt. Der Arbeitstitel für die documenta 14 lautet deshalb auch: Von Athen lernen. Die Künstler sollen folglich thematisch an und mit beiden Orten arbeiten.
Das jeweils 100 Tage andauernde künstlerische Ereignis findet alle fünf Jahre in Kassel statt und öffnete 1955 erstmalig auf Initiative des aus Kassel stammenden Künstlers Arnold Bode seine Tore.
Der Begriff „documenta“ ist zwar ein Kunstwort, doch hat die Bezeichnung den Anspruch der ersten Ausstellung 1955 inne: eine Dokumentation über moderne Kunst zu sein, die den Deutschen während der Zeit des Nationalsozialismus verwehrt wurde.
Der Name wird von den Initiatoren bis heute in der Regel kleingeschrieben. Oft wird sie auch lediglich mit einem „d“ abgekürzt, gefolgt von der Zahl – aufsteigend und fortlaufend. Diese kreative Wortschöpfung hat ihr Ziel erreicht: Sie sollte zeitlos sein und gilt bis heute als Quasi-Synonym für zeitgenössische Kunst.
So erstreckt sich die d14 in Kassel auf 35 verschiedene Veranstaltungsstätten – gestaltet von rund 160 Künstlern. Erstmalig etabliert hat sich zudem der Begriff Spaziergang: Knapp 200 Begleiter, Choristen genannt, spazieren mit den Gästen zu den Ausstellungsorten und referieren über die verschiedenen Kunstobjekte.
Auch erklärte der diesjährige Kurator Adam Szymczyk: „Wir bitten die Besucher, sich Zeit zu nehmen, und die Erfahrung der Weite zu genießen, ohne sich zu verpflichten, alles zu sehen und zu erleben.“ Zudem sei die documenta „kein Quiz mit 100 Fragen, die an einem Tag beantwortet werden müssen.“
Hervorzuheben ist, dass auch in diesem Jahr viele Kunstobjekte frei zugänglich sind: Ein besonderes Augenmerk liegt auf dem vor dem Fridericianum ansässigen Parthenon: Ein mit verbotenen Büchern behängter Tempel.
Selbst die Besucherzahlen der documenta steigen regelmäßig: Während die d13 bereits 750.000 zählte, werden in diesem Jahr etwa eine Million Kunstliebhaber erwartet.
Davon profitiert nicht nur die Kunstszene, sondern auch die Stadt Kassel selbst.
Sie floriert, lebt und pulsiert. Das alleine zu entdecken, lohnt sich schon!
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