Welche Art von „Shitstorm“ wird uns wohl 2014 erwarten?

24. Januar 2014

Für diejenigen, die den Begriff „Shitstorm“ noch nicht gehört haben:
Ein „Shitstorm“ bezeichnet das Phänomen bei Diskussionen im Rahmen von sozialen Netzwerken, Blogs oder Kommentarfunktionen von Internetseiten. Im Duden wird der Begriff als „Sturm der Entrüstung in einem Kommunikationsmedium des Internets, der zum Teil mit beleidigenden Äußerungen einhergeht“, bezeichnet. Betroffen sind meist Unternehmen, Parteien, Institutionen aber auch einzelne Personen.

Kategorie 1: Fragwürdige Praxis
Bei dieser Art von „Shitstorm“ ist das Empörungspotenzial besonders hoch. Meist tauchen Vorwürfe gegen die Betroffenen auf. Beispiele hierfür sind:

  • Amazon (Schlecht behandelte Leiharbeiter)
  • Nestlé (Zerstörung des Lebensraums der Menschenaffen für Palmöl)
  • Fußball (Spieler wechselt zur Konkurrenz)

Greifbare Ursachen die an die Öffentlichkeit kommen und das Publikum erregen sind Auslöser des „Shitstorms“. Bei dieser Kategorie von „Shitstorms“ gibt es eine Chance der Veränderung. Hier kommt es nun auf die Reaktion des Betroffenen an. Der „Amazon-Shitstorm“ beispielsweise hatte kaum Auswirkungen. Das Kaufverhalten blieb nahezu unverändert. Dennoch wurde ein Blog erstellt, in dem Mitarbeiter erklären, warum sie gerne bei dem Versandhaus arbeiten. So konnte Amazon sein Image wieder aufpolieren.

Kategorie 2: Missglückte Kommunikation
Unbedachte, daher geplapperte Worte oder ein gedankenloser Post sind der schnellste Weg einen Shitstorm zu beginnen. Hier hilft nur: Posting löschen, sich entschuldigen und Meinungen berücksichtigen. Kategorie 2 des „Shitstorms“ basiert wie Kategorie 1 auf einem erhöhten Empörungspotenzial. Der einzige Unterschied besteht darin, dass bei Kategorie 2 keine fragwürde Geschäftspraxis im Vordergrund steht, sondern eine missverstandene Kommunikation.

Kategorie 3: Schlechter Service
Enttäuschte Kunden greifen heutzutage nicht mehr zum Hörer, wenn sie mit einer Leistung nicht zufrieden sind. Sie wenden sich mit ihrer Unmut direkt an die Öffentlichkeit. Dies geschiet häufig über die Plattformen Facebook, Twitter & Co. Dort bekommen die Kunden mehr Aufmerksamkeit und können somit einen größeren Druck auf ein Unternehmen ausüben. Durch solch einen „Shitstorm“ kann der Kunde das Unternehmen dazu bringen, gewisse Leistungen zu verändern. In den meisten Fällen dieser Art von „Shitstorm“ handelt es sich jedoch um eine künstlich hochgepeitschte Wut ohne handfeste Basis.

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