Vom Netzwerk zur Wissensplattform?

Linkedin will mehr

16. März 2017

Wer sich heute mit seinen Freunden und neuen Bekanntschaften austauschen will, macht das immer häufiger über ein soziales Netzwerk. Ob Alltag oder Hobbys, Freizeit oder Urlaub – wenn es um das Teilen von Fotos der letzten Feier oder aus dem Urlaubsparadies geht, stehen Facebook, Instagram und Co. ganz oben auf der Liste. Berufliches hingegen hat in diesen Netzwerken keinen festen Platz.

Zu Karrierezwecken nutzen immer mehr Menschen, vom Berufseinsteiger bis zum Senior Manager, das Businessnetzwerk Linkedin – Auch in der DACH-Region erfreut sich das Netzwerk steigender Nutzerzahlen und macht damit XING ernsthaft Konkurrenz. Weltweit zählt Linkedin 467 Millionen Mitglieder. Viele haben ein Profil, um bei Suchanfragen potenzieller Arbeitgeber einen positiven Eindruck zu hinterlassen oder aber aktiv auf Jobsuche zu gehen. Wer bereits im Beruf steht, nutzt das Netzwerk, oftmals eher sporadisch, als Plattform zum Kontakten. Um die Mitglieder regelmäßig zum Login zu bewegen, hat Linkedin ein ambitioniertes Ziel: Nicht nur Karrierenetzwerk, sondern auch Wissensplattform will das Unternehmen sein.

Doch wie gelingt das den Machern? Eine bewährte Taktik ist user-generierter Content: Mitglieder veröffentlichen Beiträge und positionieren sich als Experten, Stichwort Employer Branding. Linkedin selbst definiert um die 500 bekannte Persönlichkeiten aus der Marketing-Branche als Influencer. Aber nicht nur deren Beiträge, sondern auch die Blogposts anderer Nutzer werden von der Redaktion kategorisiert und nutzerspezifisch ausgespielt. Denn neben computergesteuerten Algorithmen führen die Verantwortlichen auch händische Suchen durch. Wenn ein Beitrag gefällt, wird er über das Netzwerk des Autors hinaus verbreitet und erlangt erst so eine größere Reichweite.

Ein weiteres Ass im Ärmel soll „Linkedin Learning“ sein: Hier stellt das Karrierenetzwerk, kostenpflichtig, Weiterbildungsangebote zur Verfügung. Ein Manko besteht jedoch nach wie vor: Was die Nutzerfreundlichkeit betrifft, hinkt Linkedin mit seiner Bedienoberfläche hinterher. Aktuell soll eine Überarbeitung zur Optimierung verhelfen. Die Zukunft der Businessnetzwerke ist in jedem Fall optimistisch zu sehen – aus dem Recruiting-Alltag sind sie zumindest schon nicht mehr wegzudenken.

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