23. November 2012
Noch haben Leser, Journalisten und Verleger ihre gemeinsame Schnittmenge im Internet nicht gefunden. Momentan herrscht eine unüberblickbare Vielfalt an Geschäftsmodellen und immer wieder steht eine Frage im digitalen Raum: welcher journalistische Inhalt ist frei und ab wann soll der Leser zur Kasse gebeten werden?
Die größte Schweizer Tageszeitung NZZ orientiert sich an dem erfolgreichen Modell der New York Times. Im Oktober 2012 führte die Neue Zürcher Zeitung eine mehrstufige Paywall für die Online-Inhalte ein. Es ist aktuell das Modell, welches als zukunftsweisend besprochen wird. Hier erläutern NZZ-Macher Spillmann und Hogenkamp, warum sie genau diese Strategie verfolgen.
Das Konzept der Metered Paywall ist gerade für den Online-Content von Fachzeitschriften eine gute Lösung: neben redaktionellen Inhalten können auch komplexe Datenbanken abgerufen werden. Dies ist Inhalt, der gezielt gesucht und dann auch gerne bezahlt wird. Die TextilWirtschaft macht es vor: nach einmaliger Anmeldung kann der User auf 10 Artikel kostenlos zugreifen. Ist diese Anzahl erreicht, weist die TW auf ein Abo hin. Selbst Abonnenten der Printausgabe erhalten lediglich Zugriffsrechte auf 10 Artikel. Der unbegrenzte Zugang zum Online-Archiv muss extra bezahlt werden.
Das Modell der Metered Paywall birgt einige Problematiken: die Grenze von kostenlos zu kostenpflichtig muss sensibel gelegt werden, um noch genügend Neugierde für den Bezahl-Content zu wecken. Wohin die Entwicklung in Deutschland letztendlich führt, ist noch offen. Mathias Döpfner, Vorstandschef der Axel Springer AG, bezieht zum Beispiel eindeutig Stellung für Bezahlinhalte. Das Gros der deutschen Verlage ist sich über die Konzepte und gemeinsame Durchführung jedoch noch uneinig.
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