Social Networks erobern den Einzelhandel

27. April 2010

Social Media ist in aller Munde. Diesen Trend hat auch die Modebranche für sich erkannt.

Längst werden auf den Social-Network-Plattformen nicht nur mehr flockige Inhalte kommuniziert. Zwar dienen sie nach wie vor als Magnet und verwickeln die Kunden unter Umständen in einen sehr interessanten Dialog, aber am Ende wollen die Kunden für ihre Kommunikationsbereitschaft durch Sonderaktionen oder direkte Rabatte belohnt werden. Die Mehrheit der Einzelhändler hat diese Entwicklung erkannt und daraufhin den Verkauf von Waren über ihre Social-Network-Pages begonnen. Sie locken mit Rabatten oder verkaufen einen Tag lang Limited Edition von unterschiedlichen Produkten, wie es kürzlich das Label Rochel Roy auf seiner Facebook-Page erfolgreich durchführte. Innerhalb kürzester Zeit waren die Produkte ausverkauft. Guter Nebeneffekt: die Userzahl erhöhe sich binnen 24 Stunden um 39%.
Laut einer Studie des US-Marktforschers See Results ist Facebook die erste Adresse für US-Einzelhändler, die den direkten Kontakt zu ihren Kunden suchen. Modeunternehmen können auf Facebook nicht nur ihre verschiedenen Geschäftsbereiche umfangreich darstellen sondern auch Fotos und Videos von Modenschauen und aktuellen erhältlichen Produkten perfekt in Szene setzen. Die Identität einer Marke kann so sehr gut dargestellt werden und die Kunden werden aktiv dort erreicht, wo sie sich aufhalten. So können sie zum Beispiel eigene Fotos oder Videos hochladen und ihre ganz eigenen Erfahrungen im Zusammenhang mit der Marke kommunizieren. Diese Art der Kommunikation ermöglicht den Unternehmen ein sofortiges Feedback aus erster Hand zu erhalten.

Darüber hinaus sind die Verlinkung zum Internetauftritt und die nahtlose Integration in fast jede andere Online-Plattform ein weiterer Vorzug dieses Portals. Wenn Unternehmen wollten, könnten sie heute ihren ganzen Webauftritt über Facebook aufbauen. Wer meint, damit schon genug, der irrt. In den vergangenen Tagen fand die Entwicklerkonferenz f8 statt, auf der weitere Neuerungen und Funktionen von Facebook bekannt gegeben worden. Die Strategie von Facebook ist klar: sich auf jeder Webseite im World Wide Web festzusetzen.

Aber auch andere Social-Network-Plattform haben ihre Stärken. Über Youtube können beispielsweise, Marketing-Botschaften, per Video, mittlerweile extrem weit gestreut werden. Ein Effekt, der früher nur durch teure Werbekampagnen erzielt wurde. Twitter hingegen eignet sich vor allem für eine direkte, informelle Konversation mit den Followern. Es dient als direkter Kanal zwischen dem Einzelhandel und seinen Kunden. Dies hat auch der New Yorker Designer Tory Burch erkannt und kommuniziert über so genannte Tweets die aktuellen News und hält somit seine Kunden auf dem Laufenden. Twitter wird von Unternehmen auch gerne für den Kundenservice benutzt.

Wichtigstes Fazit: es gilt für Unternehmen in erster Linie herauszufinden, was ihre Kunden wirklich wollen. Ob Verbraucherservice, Rabatte oder Produktinformationen, um dann gezielt mit den neuen Medien wirken zu können.